
Ich treffe Maria Beltseva kurz vor Feierabend in ihrem Büro im bfz München, Poccistraße. Die 59-Jährige ist seit drei Jahren in Deutschland und seit einem Jahr in der Prüfungsorganisation des Deutschbereichs tätig. Sie muss pünktlich gehen, da sie mit Kolleginnen im GOP Varieté-Theater verabredet ist. Sie freut sich schon auf einen gemeinsamen Abend mit ihrem Team.
Maria oder Mascha, wie sie von ihren Kolleginnen genannt wird, ist eine ehemalige Deutschschülerin im bfz München und arbeitet jetzt mit ihren ehemaligen Lehrerinnen im Team.
„Nach dem C1-Kurs in 2022 habe ich als Büromitarbeiterin in einer Münchener Baufirma angefangen, aber es hat mich nicht erfüllt, da es eher im technischen Bereich war. Zufällig erfuhr ich von einer freien Stelle im Verwaltungsbereich im bfz München und bewarb mich erfolgreich. Ich beschäftige mich hier mit der Prüfungsvorbereitung und habe viele Aufgaben, von der Organisation bis zur Beratung.“
Zusammenhalt macht das bfz München besonders
Maria Beltseva hat in Russland Rechtswissenschaften studiert und viele Jahre als Juristin im Wirtschaftsrecht gearbeitet. In ihrer letzten Position war sie Abteilungsleiterin mit einem 11-köpfigen Team.
„Ich wollte schon immer Menschen unterstützen und motivieren, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. In meiner früheren Tätigkeit in Russland als Abteilungsleiterin konnte ich meine Mitarbeitenden begeistern. Beim bfz München teile ich nun meine Erfahrungen beim Deutschlernen mit den Teilnehmenden und erfahre viel Dankbarkeit. Das empfinde ich als großes Privileg. Es macht mich glücklich.“
Maria macht eine kurze Pause und fügt lachend hinzu: „Und natürlich auch die guten Kolleginnen und Kollegen zusammen mit der tollen Arbeitsatmosphäre.“ Auf die Frage, was die Arbeitsatmosphäre beim bfz München besonders macht, antwortet sie mit einem Wort: „Zusammenhalt.“
„Hier wird niemand mit seinen Aufgaben und Problemen allein gelassen. Dieser Zusammenhalt ist auch in den anderen Teams spürbar. Das bfz München ist groß, ich kenne nicht alle Teams, aber selbst auf Sommerfesten oder Weihnachtsfeiern ist das gute Miteinander sehr zu spüren.“
Sprachkenntnisse sind entscheidend für die Arbeit
Um Maria nicht länger aufzuhalten, stelle ich noch eine letzte Frage zur erfolgreichen Lebens- und Arbeitsintegration in Deutschland. Sie nennt die Sprache:
„Gute Sprachkenntnisse sind entscheidend für die Arbeit. In meiner ersten Anstellung in Deutschland hatte ich viel Stress, musste viele E-Mails schreiben. Dazu reichten meine Deutschkenntnisse einfach nicht aus. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, die beiden Sprachkurse beim bfz München zu machen, um neue Deutschkenntnisse zu erwerben.“ Kurz vor unserem Abschied erwähnt Maria, dass sie mittlerweile gerne wandert. Die Wanderwege in Bayern kennt sie gut – dank ihrer Deutschlehrerin und jetzigen Kollegin, Christine Campbell-James. „Ein gut integrierter Mensch in Bayern wandert“, lacht sie.
Text: Astghik Hakobyan