„Die Teilnehmenden können in fünf Berufsfelder hineinschnuppern. Wir helfen dabei, etwas Geeignetes zu finden, das zum Vorwissen, zu den Interessen und zu den Wünschen passt“, erläutert Elisa Hahn, Seminarleiterin des neuen BOFplus-Kurses, der Mitte April gestartet ist. BOF steht für Berufliche Orientierung für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung – und das Plus signalisiert, dass nicht nur drei Berufe wie bisher, sondern bis zu fünf ausprobiert werden können. „Im Prinzip haben die Teilnehmenden jetzt die freie Wahl“, ergänzt sie.
Die Orientierungsphase haben die 15 Teilnehmenden, die aus ganz unterschiedlichen Ländern stammen – darunter Afghanistan, Bulgarien und Gaza, Männer wie Frauen, 16 bis 35 Jahre – bereits abgeschlossen. Nun probieren sie sich bereits in den ersten Berufen aus, zunächst unter anderem in den bfz-Werkstätten, immer unter Anleitung von Fachkräften. „Einige wissen schon, in welche Richtung es gehen soll, vor allem die Jüngeren. Andere sind noch ganz orientierungslos, auch weil das Lernen für sie schon so weit weg ist“, merkt Elisa an.
Elisa berät im gesamten Prozess, gibt Orientierung und unterstützt bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Später wird sie den Teilnehmenden auch Tipps fürs Schreiben von Bewerbungen geben, mit ihnen Vorstellungsgespräche trainieren und sie auf die Anforderungen in der Berufsschule vorbereiten. Bis zu 26 Wochen haben die Teilnehmenden dafür Zeit. „Wer einen Ausbildungsplatz gefunden hat, ist quasi bei uns entlassen“, lacht Elisa und erzählt von einem Vorgängerkurs, in dem dies gut gelungen ist.
Der Kurs ist beliebt. Alle Teilnehmenden sind hochmotiviert. „Es spricht sich rum, dass wir bei der Berufsorientierung unterstützen – und dass das Programm auch hilft, Sprachkenntnisse zu verbessern, bzw. sich die benötigte Fachsprache vorab schon anzueignen. Wer also Interesse hat, kann sich direkt an mich wenden. Im Oktober starten wir voraussichtlich einen weiteren Kurs.“